Die Gärten > 2008 Aachen > Ort

Der Pferdelandpark

Im Auftrag der Städte Aachen und Herzogenrath haben die Professoren Sofie Wolfrum und Alban Jason das Leitbild des Pferdelandparks als Masterplan für den landschaftlichen Raum zwischen Aachen, Herzogenrath und Kerkrade gestaltet. Für die über 160.000 Menschen, die in seiner unmittelbaren Nachbarschaft leben, soll der Park ein Ort der Erholung sein und einen Raum für Bewegung und Sport bieten. Die landwirtschaftliche Nutzung der großen Flächen bleibt erhalten, dabei soll die Kulturlandschaft mit ihren typischen Gewässern, Tieren und Pflanzen für die Allgemeinheit erlebbar gemacht und in ihrem Wert gestärkt werden. Die Prägung des Raumes durch den Pferdesport – vor allem in der Soers – wird als Leitidee aufgegriffen, ohne ihm jedoch eine dominierende Rolle zuzuweisen.

Die Idee dieses Landschaftsparks besteht darin, „dass die Landschaft sich nicht nur als Szenerie darbietet, der ein Zuschauer gegenübertritt, sondern er gleichzeitig selbst der Akteur in dieser Szenerie ist." Das konstituierende Element der Umgestaltung der Landschaft zum Pferdelandpark ist der sogenannte „Weiße Weg“. Aus vorgefundenen Wegen und planerischen Ergänzungen wurde der bestehenden Landschaft eine zusätzliche Spur hinzu gefügt. Diese „weiße“ unbeschriebene Spur dient nicht der zügigen Durchquerung des Gebietes. Sie bietet mit ihren weiten, begehbaren Schlaufen neue Möglichkeiten der Wahrnehmung und der Inszenierung der vorgefundenen Landschaft.

Den südlichen Teil des Pferdelandparks bildet die am Rand der Aachener Innenstadt gelegene Soers, nordwestlich begrenzt durch die Kohlscheider Straße, südlich durch den Hang des Lousbergs, und östlich von den Sportstadien und Kleingärten an der Stadtkante Aachens. Hier in der Soers finden sich periphere städtische Einrichtungen wie Kleingärten, Sportanlagen, Einfamilienhaussiedlungen, aber auch historische Gutshöfe mit Resten von Barockgärten, „Ornamental Farms“ und funktionierende gärtnerische oder landwirtschaftliche Betriebe in direkter Nachbarschaft.

Der Neubau des Tivolis ist im Jahr 2008 ein bedeutendes Thema , und der CHIO veranstaltet jährlich seinen Reitwettbewerb nicht nur im bekannten Reitstadion, sondern auch in der umgebenden Landschaft. Mit der Errichtung des „Tuchwerks“ entsteht in der Stockheider Mühle eine Ausstellung zur Textilproduktion in der Geschichte und Zukunft. Im Rahmen der Temporären Gärten 2008 ist es gelungen diese facettenreiche Kulisse bildhaft in Szene zu setzen.