Idee

der weize garten -Gruppe F(1997)

Idee und Konzept der Temporären Gärten

Seit 1997 verändern die Temporären Gärten die Wahrnehmung von städtischen Orten und Arealen, die sonst nicht im Blickpunkt der Öffentlichkeit stehen, bisher vor allem in Berlin, aber auch in Le Havre, Frankreich und Tartu, Estland. Inszenierungen, Installationen und Interaktionen bieten für einige Tage im Sommer ungewöhnliche Ein- und Ausblicke auf die urbane Umgebung.

Unter Beteiligung von Landschaftsarchitekten, Architekten und Künstlern wollen die Initiatoren aktuelle landschaftsarchitektonische Positionen verdeutlichen, den öffentlichen Raum als Kommunikationsort wieder ins Bewusstsein rücken und qualifizieren, Blicke verschieben und das Gewöhnliche über den Kontext erheben. Die Gärten sind eine Einladung an die Bewohner und Besucher der Stadt, ihre Umgebung aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten und Räume neu zu erleben.

Die Temporären Gärtner interpretieren das Thema immer wieder neu, sie entwickeln ihre Ideen aus dem städtischen und landschaftlichen Kontext anhand von vorgefundenen Situationen und Orten. Diese befinden sich oft in einer politisch kontroversen Planungsdiskussion oder werden von der Bevölkerung mit einem negativen Image belegt.

0-5-10-15-20 -Boccquillon,
Corteel, Sgard (1999)

Die Gärten nisten sich entlang von Straßen, in Höfen, auf Dächern oder verborgen in Parkanlagen und in geschützte Gärten ein, um ein generations- und herkunftsübergreifend positives Lebensgefühl zu vermitteln. Sie besetzen keine Orte, sondern öffnen den Blick für deren Eigenart und entfachen die Begeisterung der Besucher zum Weitersuchen und Mitgestalten. Der Temporäre Garten ist ein Medium der Mitteilung, er lädt zur Begegnung ein und bietet Raum für neue Erfahrungen.

Initiatoren des Projekts sind die Berliner Landschaftsarchitekten Daniel Sprenger und Marc Pouzol. Mit den Temporären Gärten haben sie ein Format und einen Begriff geschaffen, der in die Fachterminologie von Landschaftsarchitektur und Kunst Eingang gefunden hat.